1. Name und/oder Künstlername
Luna, schreibend aktiv unter Selena Reed.
2. Welcher Jahrgang bist du, und wo bist du aufgewachsen?
Muss ich das echt beantworten? Ich meine, ich bin 82 geboren und in einem Randgebiet einer Stadt neben einer Großstadt aufgewachsen. Habe inzwischen beschlossen, nur so alt zu sein, wie ich mich fühle. Kann 9 sein, kann aber auch 50 sein – letzteres immer dann, wenn es um Bürokratie geht. Da altert Mensch schneller.
3. In welcher Gegend lebst du heute, und was ist dein sterblicher Beruf?
Immernoch selbe Gegend. Aktuell beruflich als wiss. Mitarbeitende an einer Universität tätig.
4. Was war die erste Geschichte, die du fertiggestellt hast?
Über die Geschichte redet man nicht. (Aber ich hatte den Title Archaea Legends und ist sicherlich irgendwo in den Untiefen des Internets zu finden … Aber wie gesagt: darüber reden wir nicht.)
5. Seit wann schreibst du, und warum hast du damit angefangen?
Tatsächlich erst grob seit ca. 2000. Richtig ernsthaft erst ein paar Jahre später. Die erste Geschichte ist entstanden, weil ich viel Zeit in eine Welt für ein Rollenspiel gesteckt hatte, dass dann nie zustande kam. Die aufgestaute Kreativität musste raus, und mit der Pantser-Methode hatte ich mir ausgerechnet einen Cliffhanger geschrieben, den ich dann auch unbedingt lösen musste.
6. Warum schreibst du heute?
Ich schreibe, um Geschichten zu erzählen und zu erleben. Beim Schreiben eine Welt erkunden und eintauchen ist auch etwas Besonderes. Etwas, dass ich nicht missen möchte. Auch wenn ich nicht täglich eintauchen und etwas herausfinden kann.
7. Wer soll deine Geschichten lesen, und warum?
Alle, die Spaß daran haben, sie zu lesen. Ich hoffe, dass die Geschichten Menschen finden, die gefallen an ihnen finden und auch in fremde Welten abtauchen, mit den Charakteren mitfiebern und mitfühlen können. Dass sie Kopfkino bekommen und länger unterhalten sind als bei einem Film.
8. Weiß dein Umfeld, dass du Fantasy schreibst? Soll es das wissen?
Wenn man mein Umfeld wie einen Flickenteppich ansieht, dann passt es. Einige wissen es, andere nicht. Mir ist es eigentlich egal, ob sie es wissen, aber wenn ich der Meinung bin, dass sie mit Fantasy nichts anfangen können: Warum sollte ich es ihnen dann überhaupt erst sagen?
9. Wie reagierst du auf Kritik?
Kann ich aktuell nicht beurteilen. Bisher habe ich wenig Kritik bekommen, oder gute. Ich denke, sofern klar wird, dass es eine Meinung ist, die Geschichte nicht zum Geschmack passt, oder echte Fehler bzw. konstruktive Kritik gegeben wird, kann ich das nur akzeptieren oder sogar aufnehmen.
10. Hast du eine Muse, und wie verhält sie sich?
Ich bin mir unsicher. Ich hatte schon ein paar Träume, die mich inspiriert haben. Wenn das meine Muse war, kann der mal jemand sagen, dass es absoluter Mist ist, mich mit cliffhangern hängen zu lassen und nie wieder darauf einzugehen?
11. Brauchst du Rituale zum Schreiben?
Rituale weniger, aber eine Art Gefühl oder Flow ist schon ganz praktisch. Da sind dann schon ein paar Grade in Bezug auf Qualität dabei.
12. Strebst du nach Reichtum und Ruhm?
Ich bin alt genug, um solche Träume abgelegt zu haben. Wenn es passiert, dann ist es nett, wenn nicht, habe ich mir keine Hoffnungen gemacht, die eh nicht wahr werden.
13. Welchen Preis bist du bereit, für das Leben als Autor:in zu zahlen?
Ist die Frage nicht eher, wie viel andere dafür bereit sind, für mein Leben als Autorin zu bezahlen? Schließlich kommt es da doch auf die Leser an, ob die warten können, bis sie neues Futter von mir haben, oder nicht …
14. An wie vielen Geschichten kannst du gleichzeitig arbeiten?
Ich würde es nicht gleichzeitig nennen, aber ich habe so grob fünf angefangen im Moment. Aber mein Hauptaugenmerk liegt tatsächlich nur auf einer.
15. Was ist – Stand: heute – das Beste, was du jemals geschrieben hast?
Ich denke, eine Kurzgeschichte, „Die letzte Feder“. Als Roman meine Gezeiten der Magie.
16. Was ist – ebenfalls Stand: heute – das Schlechteste?
Mein Erstling. Definitiv.
17. Welche historische Epoche fasziniert dich besonders?
Ich denke alle Epochen bieten etwas. Ich mische auch gerne, einfach weil ich keine rigiden Frameworks mag.
18. Welcher Ort, an dem du noch niemals warst, inspiriert dich?
Ich kann den Orten keinen Namen geben, da ich sie nicht kenne. Aber es können Fotos von einer Ruine sein, es können Bilder der Natur sein. Aber häufig sind es eher alte Gebäude, die teilweise von der Natur zurückerobert worden sind.
19. Welcher Urlaubsort verpasst dir die besten Ideen?
Tatsächlich ist mein Haupturlaubsort Balkonien. Also bleiben nur dir Rückzugsorte anderer Autoren, deren Geschichten, deren Bücher.
20. Welche Fremdsprache würdest du gerne beherrschen?
Aktuell würde ich Japanisch gerne besser beherrschen.
21. Hast du Vorbilder als Autor:in?
Vorbilder weniger, aber durchaus welche, die ich bewundere, die die so schreiben können, wie ich es gerne würde. Brandon Sanderson zählt dazu.
22. Hast du Vorbilder als Mensch?
Sagen wir mal, Aspekte von Menschen. Die, die sich großzügig zeigen, ohne eine Gegenleistung zu verlangen, die denen anderen helfen, weil sie wissen, dass man manchmal Hilfe braucht. Diejenigen, die anderen einfach eine Freude machen, weil sie das Lächeln eines anderen mehr erfreut als es eine finanzielle Gegenleistung könnte.
Die Frage passt auch zu Frage 12 zusammen: Ich musste in meinem Leben feststellen, dass Geld mir meinen sehnlichsten Wunsch einfach nicht erfüllen konnte oder kann.
23. Welche deiner Figuren hat die größte Macht über dich?
Ich denke, es sind durchaus mehrere. Oder keine.
24. Wie vereinbarst du die Wirklichkeit mit deinen phantastischen Welten?
Unsere Welt und meine Welten sollte eines gemeinsam haben: In sich logisch sein. Die Gesetze mögen anders, Magie möge in ihrer existieren. Es sind Unterschiede. Diese machen diese Welten zu etwas besonderem und grenzen sie gleichzeitig von unserer ab. Die eine inspiriert die andere. Indem mir beides bewusst ist, vereinbare ich die Wirklichkeit mit der Phantastik.
25. Was tust du bei einer Schreibblockade?
Immer mal wieder versuchen einfach zu schreiben. Manchmal ist man sich einfach nicht bewusst, dass das Unterbewusstsein die Blockade längst durchbrochen hat.
26. Werden dir jemals die Geschichten ausgehen?
Es gab eine Zeit, in der ich gesagt hätte: Nein. Dann gab es eine Zeit, in der ich einfach nichts schreiben konnte, weil ich keine Geschichte gefunden hatte, die mich selbst fasziniert. Also ein herzliches „Jein“.
27. Magst du das Gefühl, Gott zu sein?
Ich glaube, ich fühle das nicht wirklich. Aber wenn dann ist es so ein zweischneidiges Schwert. Ich meine phantastische kosmische Kräfte die alles erschaffen können und gleichzeitig so verdammt viel Verantwortung. Ich hasse Verantwortung.
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Stand: 17. Oktober 2022